SPÖ Kronstorf

Möglichkeiten, wie du die SPÖ unterstützen kannst

Mitmachen

Frauenförderprogramm 2012 bis 2018

Wogegen sich die Wirtschaft immer noch wehrt, gilt bereits seit Jahren verpflichtend für Gemeindebedienstete. Das zweite Frauenförderprogramm für die Beschäftigten der Marktgemeinde wurde vom Gemeinderat am 28. Juni 2012 einstimmig beschlossen. Bisher war darin zwar die Teilzeitarbeit geregelt, der Anspruch wieder auf Vollzeit umzusteigen fehlte. Teilzeitarbeit hat den Vorteil, dass sich Beruf und Familie leichter vereinbaren lassen. Der Nachteil ist, dass das Einkommen und später die Pension entsprechend niedrig sind. Der SPÖ-Vorschlag wurde von Bürgermeister Kolarik sofort positiv aufgenommen. Trotzdem kam es bei der Formulierung des Textes zu Unstimmigkeiten mit der ÖVP. Sie begründete ihre Ablehnung damit, dass es keinen Rechtsanspruch auf Vollzeit geben kann, wenn „jemand nicht ins Team“ oder die Leistung nicht passt. Letztlich akzeptierte sie den Anspruch auf Vollzeitarbeit mit einer leicht abgeänderten Formulierung.

Frauen, die nicht ins Team passen???

Die kuriosen Argumente der Kronstorfer ÖVP zum Recht auf Vollzeitarbeit werfen einige Fragen auf. Zunächst einmal, was heißt „wenn jemand nicht ins Team passt“? Sind damit kritische MitarbeiterInnen gemeint, die selbst mitdenken, Entscheidungen hinterfragen oder sich nicht einfach alles gefallen lassen? Oder ist gar die Parteifarbe gemeint? Natürlich gibt es in der Arbeitswelt auch Beschäftigte, die eine Belastung sind, ihre Leistungen zu wünschen übrig lassen oder die sich sogar unkollegial verhalten.
Da stellt sich die Frage, warum solche Menschen den anderen Beschäftigten und den GemeindebürgerInnen „in Teilzeit“ zugemutet werden. Das kann doch einer Dienstgeberin – wie unserer Marktgemeinde – egal sein. In solchen Fällen sind geeignete Maßnahmen, wie z.B. Qualifizierungen, Coaching, Konfliktlösungsmethoden oder gar disziplinäre Maßnahmen einzusetzen. Und wenn gar nichts hilft, ist das Arbeitsverhältnis aufzulösen. Unabhängig ob jemand Teilzeit oder Vollzeit arbeitet.
Offenbar nicht bedacht wurde von den männlichen Argumentatoren der ÖVP, dass es um ein Frauenförderprogramm ging – und naturgemäß Frauen davon betroffen sind. Daraus ergibt sich die Frage, warum gerade bei Frauen ein Verhalten vorliegen soll, dass einer Rückkehr zur Vollzeitarbeit entgegen stehen soll? Vor allem – was passiert mit männlichen Beschäftigten, die „nicht ins Team passen“ oder deren Leistung nicht entspricht?
Deshalb sei der ÖVP auch an dieser Stelle noch einmal deutlich gesagt: Förderprogramme, Gleichbehandlung und Diskriminierungsschutz können und dürfen nicht davon abhängig gemacht werden, ob jemand ein „guter“ Mensch ist oder nicht. Diese Grundsätze und Werte haben für alle zu gelten. Nur so kann ein „Miteinand“ wirklich gelebt werden.

Social Media Kanäle

Besuche unsere Social Media Kanäle!