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Für Konzerne ist die Abwanderungs-Route zu schließen!

29. April 2021

Für Konzerne ist die Abwanderungs-Route zu schließen!

Die Entscheidung des MAN-Vorstandes das Lkw-Werk in Steyr zu schließen und die Produktion nach Polen und in die Türkei zu verlagern, ist dramatisch für die Beschäftigten und die gesamte Region. Wir haben dazu Andreas Brich, den Vorsitzenden der SPÖ-Steyr und des ÖGB in Steyr befragt.

Andreas, wie beurteilst du, dass die Beschäftigten mit 64% gegen die Übernahme durch den Investor Wolf gestimmt haben?
Die ArbeitnehmerInnen haben nicht gegen ein Zukunftskonzept gestimmt. FacharbeiterInnen wollen sich nicht einfach mit ungewissen Ankündigungen abspeisen lassen. Es sollte nur etwa die Hälfte der Beschäftigten mit deutlich weniger Lohn übernommen werden, und nicht einmal für sie gibt es eine Arbeitsplatzgarantie. Das Ergebnis ist ein mutiges und deutliches Signal an andere Konzerne – in Steyr und darüber hinaus – dass man so mit Fachkräften nicht umgehen kann.

Warum sind die Beschäftigten so wütend und enttäuscht?
Im Jänner 2020 unterzeichnete das Management der MAN Truck & Bus Österreich GmbH einen Beschäftigungs- und Standortsicherungsvertrag, und garantierte damit eine Fortführung bis 2030. Dafür mussten die ArbeitnehmerInnen flexiblere Arbeitszeiten akzeptierten, ihre Leistung nochmals kräftig steigern und pro Tag zwei Lkw mehr produzieren. Millionen Euro wurden in die neue Lackieranlage investiert und dafür auch Förderungen kassiert. Erste Gerüchte, dass der VW-Konzern noch nie einen Standort aufgegeben hätte, wurden von Deutschland dementiert. Am 11. September verkündete der Vorstand dann trotzdem die Schließung und Verlagerung.

Ist die Produktion in Steyr wirklich nicht profitabel und ist der Diesel-Lkw nicht ohnehin ein Klima-Killer?
In Steyr hergestellte Lkws sind Spezialprodukte, die werfen nicht viel Gewinn ab, aber das Werk schrieb immer schwarze Zahlen. Interessenten gibt es auch für den Elektro-Lkw, der in Steyr gebaut wurde – er ist aber noch viel zu teuer. Doch der Umstieg auf Wasserstoff- oder E-Mobilität ist nur mit ausgezeichneten Fachkräften zu schaffen – die haben wir hier in Steyr. Darum müssen das Know-how, die Patente und die Wertschöpfung in der Region gesichert werden.

Was erwarten die Menschen in Steyr, in der gesamten Region von der Politik und der SPÖ?
Die Leute erwarten die Sicherung ihrer Arbeitsplätze. Bei den letzten Wahlen hat die SPÖ nicht die Stimmen dafür bekommen, darum ist die Verantwortung jetzt bei anderen Parteien. Die ÖVP, die sich immer als „Wirtschaftspartei“ gesehen hat, agiert völlig konzeptlos. Viele Zulieferbetriebe in der Region sind ebenso betroffen. Da reicht es nicht gegen einen Konzern nur einen Landesrat vorzuschicken. Gerade im Hinblick auf Klimawandel und Mobilität muss der Staat auf strategisches Eigentum achten und handeln. Kreisky hat das vorgezeigt. Die Märkte können das nicht und jene die „Österreich zuerst“ proklamiert haben, sieht man jetzt auch nicht mehr.

Was macht die SPÖ konkret und wie soll es weiter gehen?
Gemeinsam mit den BetriebsrätInnen und den Gewerkschaften sind wir täglich bei den betroffenen Menschen. Überall wo wir können, unterstützen wir die Verhandlungen und bringen unsere Vorschläge ein. Die Macht zu entscheiden und damit Arbeitsplätze zu sichern, hat nur die Regierung.
Wir SozialdemokratInnen haben die besseren Konzepte und Strategien und rufen die ArbeitnehmerInnen auf, uns bei den Wahlen zu stärken!

Andreas Brich
wohnt mit seiner Familie in Dietach. Er ist Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates bei der BMW Motoren GmbH und seit 2014 auchVorsitzender des ÖGB – Steyr.


Im Oktober 2020 folge er Markus Vogl als Bezirksvorsitzender der SPÖ – Steyr nach.

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