Wohnen muss für Junge leistbar sein!
„Die erste eigene Wohnung ist einer der wichtigsten Schritte in die Unabhängigkeit von jungen Menschen. Wohnen ist ein menschliches Grundbedürfnis, so wie Arbeit und Gesundheit. Viele junge Erwachsene können sich eine Wohnung nicht mehr leisten, das muss sich ändern!” meint Gemeinderat Jakob Liedlbauer
In den letzten Jahren sind die Mietkosten vor allem im privaten Wohnungssektor explo-diert. Zwischen 2000 und 2011 stiegen die Mieten (ohne Betriebskosten) um ca. 40 Prozent, während die Löhne und die Inflationsrate durchschnittlich nur um 25 Prozent erhöht wurden. Folgende Ursachen führten zu diesen teuren Mieten:
Wohnen muss für Junge leistbar sein!
- Private Vermieter haben die Mieten zwischen 2005 und 2011 um 27% erhöht, während Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen lediglich um 13 Prozent teurer wurden. In anderen Worten: Die Gewinne der privaten ImmobilienbesitzerInnen explodierten, während steigende Mieten für immer mehr Menschen existenzbedrohend wurden.
- Die Höchstmieten für „Altbauwohnungen” sind gesetzlich festgelegt. Diese Obergrenzen werden in der
- Praxis aber durch unbegrenzt erlaubte Zuschläge (z.B. für Ausstattung, Lage, etc.) umgangen.
- Für Wohnungen, die ohne öffentliche Fördermittel nach 1953 errichtet wurden oder vermietete Eigentumswohnungen, die in nach 1945 errichteten Gebäuden liegen, gilt ohnehin ein „freier Mietzins”. Es gibt daher in sehr vielen Fällen keine transparente und wirksame gesetzliche Grenze für immer höhere Mieten.
- Hohe Mieterträge führen zu steigenden Immobilienpreisen, wodurch Spekulation angeheizt wird. Investoren profitieren und die MieterInnen sind die Leidtragenden. In der Finanz- und Wirtschaftskrise sehen viele Vermögende in Immobilien eine sichere Anlagemöglichkeit und die Spirale beginnt sich zu drehen.
- In den letzten Jahren wurde immer weniger gebaut, obwohl Österreich in den letzten zehn Jahren um über 300.000 Haushalte gewachsen ist. Zu wenige Wohnungen wirken sich negativ auf die Mietpreise aus.
Auf dem privaten Wohnungssektor hat der Markt versagt, wenn es darum geht, allen Menschen genügend leistbaren Wohnraum zu bieten. Eine Lösung liegt in massiven Investitionen in den öffentlichen und gemeinnützigen Wohnbau! Österreich hat auf diesem Gebiet jahrzehntelange Erfahrung und wird für seine Erfolge international bewundert. Der gemeinnützige und öffentliche Wohnbau bietet nicht nur qualitative Wohnungen und dämpft den Mietpreisanstieg, er wirkt auch gesamtwirtschaftlich stabilisierend und verhinderte bisher desaströse Immobilienblasen, die etwa Spanien oder die USA in die Krise gestürzt haben.
Doch dieser höchst erfolgreiche Sektor wird durch eine falsche Politik gefährdet: 2004 wurden unter Schwarz-Blau-Orange gemeinnützige Bundeswohnbaugesellschaften mit insgesamt 60.000 geförderten Mietwohnungen an renditeorientierte Konsortien verkauft, inklusive BUWOG und dem dazugehörigen Skandal. Leitlinie bei diesen Wohnungen sind nicht mehr Gemeinnützigkeit und preiswerte Vermietung, sondern möglichst hohe Gewinne für die Finanzinvestoren. In vielen Bundesländern werden die Wohnbaufördermittel nicht mehr zweckgewidmet für den Wohnbau ein-gesetzt und Wohnbaudarlehen wurden zur Budgetkonsolidierung verkauft. Somit wandern die Rückflüsse in das allgemeine Budget.
Gewinnspiel & Petition: www.wohnenmussbilligerwerden.at